Gute Arbeit sichern – auch im Wandel

G7-Arbeitsministerinnen und -minister Gute Arbeit sichern – auch im Wandel

Die G7-Arbeitsministerinnen und -minister haben sich bei ihrem Treffen auf Maßnahmen geeinigt, die einen gerechten Übergang zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft ermöglichen. Zudem hat die deutsche G7-Präsidentschaft erstmalig die Auswirkungen des Klimawandels auf den Arbeitsschutz auf die internationale Agenda gesetzt.

BMAS Heil

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil betonte nach dem Treffen mit seinen G7-Amtskollegen die wichtige Verbindung zwischen Sozialschutz und Klimaschutz

Foto: picture alliance/dpa/Ole Spata

Digitalisierung, Klimawandel, Globalisierung: Die G7-Staaten sind sich einig darin, den Wandel in der Arbeitswelt gerecht zu gestalten und gute Arbeit in einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft sichern. In Wolfsburg hat sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil mit seinen G7-Amtskolleginnen und -kollegen ausgetauscht.

Keine Angst vor dem Wandel

„Gemeinsames Ziel in den G7-Staaten ist es, dass die Beschäftigten von heute auch die Chance haben, die Arbeit von morgen zu machen“, erklärte Heil. Daher haben die Arbeitsministerinnen und –minister beschlossen, sich für gute Ausbildungsmöglichkeiten einsetzen, aber auch für lebenslanges Lernen und einen Anspruch auf Weiterbildung.

Unter G7-Präsidentschaft ist es erstmals gelungen, Klimaschutz, Arbeitsschutz und internationale Beziehungen gemeinsam auf die Agenda zu setzen. Arbeitsschutz unter veränderten klimatischen Bedingungen ist ein drängendes Thema. Heil forderte: Klimaschutz und Sozialschutz müssten Hand in Hand gehen. „Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen sind grundlegende Rechte.“ Die G7 werde die ILO dabei unterstützen, dies als ILO-Kernarbeitsnorm zu etablieren. „Das ist eine konkrete Verbesserung für Beschäftigte weltweit.“

Die G7-Arbeitsministerinnen und -minister haben außerdem vereinbart, dass sie sich gemeinsam für verbindliche Standards für die Menschenrechte in globalen Lieferketten einsetzen werden. Davon profitieren vor allem die Unternehmen, die bereits heute verantwortlich handeln. Denn fairer Wettbewerb gelingt nur, wenn alle sich an die gleichen, verbindlichen Regeln halten müssen.

Demokratien rücken zusammen

Auch auf dem Treffen der Arbeitsministerinnen und -minister haben der russische Angriff auf die Ukraine und seine Folgen eine große Rolle gespielt. „Wir verurteilen diesen Überfall scharf“, so der Bundesarbeitsminister. Putin verletze eklatant die Grundsätze des internationalen Völkerrechts.

Der Krieg hat weltweit Auswirkungen auf die Wirtschafts- und Sozialpolitik. Die Ministerinnen und Minister haben darüber diskutiert, wie diesen Folgen zu begegnen sei. Es gehe darum, so Heil, dass die Arbeitsmärkte intakt blieben, soziale Folgen der Preisentwicklung abgefedert würden und fair mit den aus der Ukraine geflüchteten Menschen umgegangen werde.

„Die G7 ist eine Wertegemeinschaft aus Demokratien, die in Zeiten aktueller Krisen und Kriege, aber auch bei grundsätzlichen Fragen miteinander kooperieren wollen“, so das Fazit des Bundesarbeitsministers nach dem Treffen.

Das Motto "Just Transition – Make it Work“ ist die Grundlage für die deutsche G7-Präsidentschaft 2022 im Bereich Arbeit und Soziales. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil auf enge Zusammenarbeit mit seinen Amtskolleginnen und -kollegen aus Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Großbritannien und den USA. Die Beschlüsse des Treffens fließen ein in die Konferenz der G7-Staats- und Regierungschefs vom 26. bis 28. Juni in Schloss Elmau.

Chancen in einer sich verändernden Arbeitswelt

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am 11. Mai Vertreterinnen und Vertreter von Labour7 im Kanzleramt empfangen, um über die Herausforderungen und Chancen einer sich rapide verändernden Arbeitswelt zu diskutieren. Die Gäste überreichten ihm ihre Empfehlungen und Vorschläge zu einer sozial gerechten Transformation.

Eine Woche zuvor hatten Vertreterinnen und Vertreter der G7-Staaten, internationaler Organisationen, der Gewerkschaften, der Arbeitgeber und der Zivilgesellschaft in Berlin über weltweit verbindliche Standards für nachhaltige Lieferketten beraten.