„Wir wollen den gesellschaftlichen Zusammenhalt bewahren“ 

Labour7 überreicht Empfehlungen „Wir wollen den gesellschaftlichen Zusammenhalt bewahren“ 

Bundeskanzler Scholz sieht die Weltwirtschaft „vor dem größten Wandel seit der industriellen Revolution“. Er empfing die Vertreterinnen und Vertreter von Labour7 im Kanzleramt. Die Gäste überreichten ihm ihre Empfehlungen und Vorschläge zu einer sozial gerechten Transformation von Wirtschaft und Arbeitswelt.

Bundeskanzler Scholz mit den Vertreterinnen und Vertretern der Labour7 im Kanzleramt.

Bundeskanzler Scholz mit den Vertreterinnen und Vertretern der Labour7 in Berlin.

Foto: Bundesregierung/Kugler

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Vertreterinnen und Vertreter von Labour7 im Kanzleramt empfangen, um über die Herausforderungen und Chancen einer sich rapide verändernden Arbeitswelt zu diskutieren. Die Gäste überreichten ihm ihre Empfehlungen und Vorschläge zu einer sozial gerechten Transformation.

Die Widerstandsfähigkeit von Sozialschutzsystemen bedeute auch, „die Rechte der Arbeitnehmer entlang der globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten zu sichern“. Mit diesen Worten verwies der Bundeskanzler auf das Treffen von G7-Experten in der Woche zuvor. In Berlin hatten Vertreterinnen und Vertreter der G7-Staaten, internationaler Organisationen, der Gewerkschaften und der Arbeitgeber und der Zivilgesellschaft über Schritte hin zu weltweit verbindlichen Standards für nachhaltige Lieferketten beraten.

Labour7 (L7) ist eine von sieben sogenannten Engagement-Groups. Die L7 setzt sich für die Rechte und Interessen der arbeitenden Bevölkerung ein. Die Gruppe steht für den Dialog der G7 mit den Gewerkschaften der G7-Mitglieder bzw. deren Spitzenverbänden sowie internationalen Gewerkschaftsorganisationen.

Gesellschaftlichen Zusammenhalt bewahren – Arbeitnehmerrechte schützen

Der russische Überfall auf die Ukraine habe drastische Auswirkungen auf die Transformation in der Wirtschaft und Veränderungen in der Arbeitswelt beschleunigt. Aber man habe vor diesem Hintergrund nicht das Recht, generationenübergreifende Herausforderungen wie Klima- und Gesundheitskrisen zu vernachlässigen. Scholz erklärte: „Universeller und dauerhafter Frieden kann nur auf der Grundlage sozialer Gerechtigkeit geschaffen werden“ – eine Aussage aus der Verfassung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).

Der Übergang hin zu einer kohlenstoffneutralen Weltwirtschaft werde für die Volkswirtschaften der G7 „der größte Wandel seit der industriellen Revolution sein“, so Scholz. Der Kanzler appellierte: „Wir müssen das soziale Gefüge bewahren, das unsere Gesellschaften zusammenhält.“ Die G7 müsse gleichzeitig auch auf globaler Ebene einen gerechten Übergang ermöglichen. Niemand dürfe auf dem Weg zu einer klimaneutralen und klimaresistenten Zukunft zurückgelassen werden. Eine entscheidende Rolle spielten dabei die Sozialschutzsysteme.

„Fortschritt für eine gerechte Welt" - das ist Ziel und Anspruch der deutschen G7-Präsidentschaft. Scholz betonte: Für die Politik sei der Austausch mit der Zivilgesellschaft besonders wichtig, denn dieses Ziel sei nur zu erreichen, „wenn wir zusammenarbeiten - innerhalb der G7 und darüber hinaus“.

Auch die Stimme der Gewerkschaften sei bei aktuellen Diskussionen zum Umgang mit weltweit drohenden Energie- und Nahrungsmittelknappheiten, unterbrochenen Versorgungsketten, Flüchtlingsströmen, der andauernden COVID-19 Pandemie und steigenden Energiepreisen von Bedeutung, um für zentrale Fragen die richtigen Antworten zu finden.

Deutschland hat seit dem 1. Januar 2022 den Vorsitz in der G7 inne. „Fortschritt für eine gerechte Welt“ – so lautet das Ziel, das sich die deutsche G7-Präsidentschaft in ihrem Programm gesetzt hat. Ihr Höhepunkt ist das Gipfeltreffen der G7-Staats- und Regierungschefs. Es findet vom 26. bis 28. Juni in Schloss Elmau statt.