G7-Finanzministerinnen und -minister
Die G7 haben der Ukraine weitere Milliardenhilfen zugesagt. Die Gelder sind geplant, um die Regierung in Kiew nach dem russischen Angriff liquide zu halten. So steht es im Petersberger Kommuniqué, das die G7-Finanzministerinnen und -minister verabschiedet haben.
„Wir werden der Ukraine in diesem Krieg und darüber hinaus weiterhin zur Seite stehen und sind bereit, bei Bedarf mehr zu tun.“ So lautet die einhellige Botschaft der G7-Finanzministerinnen und -minister sowie der Notenbankgouverneurinnen und -gouverneure nach ihrem dreitägigen Treffen in Bonn und Königswinter.
Deutschland beteiligt sich
Die sieben führenden Industrienationen verständigten sich darauf, die Ukraine zusätzlich und kurzfristig mit 9,5 Milliarden US-Dollar (knapp 9 Milliarden Euro) zu unterstützen. Damit haben die G7-Staaten seit Anfang des Jahres insgesamt 19,8 Milliarden Dollar mobilisiert, die der Ukraine dabei helfen sollen, finanziell handlungsfähig zu bleiben.
„Sorgen um die Finanzierung des Staats dürfen den Krieg nicht entscheiden“, sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner. „Wir schnüren daher ein G7-Paket.“ Deutschland beteiligt sich daran mit einer Milliarde Euro über ein Konto beim Internationalen Währungsfonds.
Klare Ansage an Russland
Die G7-Staaten begrüßten in ihrer Abschlusserklärung zudem das Angebot der EU-Kommission, bis zu neun Milliarden Euro an Krediten zur Verfügung zu stellen. Hinzu kommen 3,4 Milliarden US-Dollar an Hilfen für ukrainische Unternehmen, die über Entwicklungsbanken geplant sind.
Mit Tapferkeit kämpfe die Ukraine für Frieden und Freiheit. „Sie verteidigt auch unsere Werte“, so Bundesfinanzminister Lindner. Mit Blick auf die Zusammenarbeit im Kreis der G20 sagte er an Russland gewandt: „Wer die Werte der Weltgemeinschaft in verbrecherischer Weise mit Füßen tritt, kann nicht zugleich mit Kooperation rechnen."
Das Treffen der G7-Finanzministerinnen und -minister, das vom 18. bis 20. Mai stattfand, ist einer der Höhepunkte des Finance Track unter deutscher G7-Präsidentschaft. Neben Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine ging es auch um diese Themen: Sicherung ökonomischer Stabilität, Schuldenbewältigung in Entwicklungsländern, Besteuerung der digitalisierten Wirtschaft, Klimaschutz und Überwindung der Corona-Pandemie.