Wissenschaft spielt eine wichtige Rolle

Science7-Gipfel Wissenschaft spielt eine wichtige Rolle

Die Prioritäten der deutschen G7-Präsidentschaft hätten sich mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine verändert, so Wolfgang Schmidt, Chef des Bundeskanzleramtes am Dienstag beim Science7-Gipfel in Berlin. Dennoch spiele die Wissenschaft und ihre Hinweise an die Politik weiterhin eine bedeutende Rolle. Schmidt nahm ein gemeinsames Empfehlungspapier der Wissenschaftsakademien entgegen.

Science 7

Kanzleramtsminister Schmidt betonte die besondere Bedeutung wissenschaftlicher Beratung für die Politik

Foto: Bundesregierung

Der Dialog mit der Zivilgesellschaft sei ein wichtiger und wesentlicher Teil des Dialogs, sagte Wolfgang Schmidt, Chef des Bundeskanzleramtes, am Dienstag in seiner auf Englisch gehaltenen Rede beim Science7-Gipfel in Berlin. Er dankte den Nationalen Akademien der G7-Staaten dafür, dass sie Empfehlungen erarbeitet und zur Verfügung gestellt hätten. Die Vertreter der Nationalen Akademien seien am besten geeignet, die politische Führung mit den wissenschaftlichen und komplexen Realitäten und Herausforderungen zu konfrontieren, vor denen wir stünden.

Fester Bestandteil jeder G7-Präsidentschaft ist der Austausch mit unterschiedlichen Interessengruppen – den sogenannten Engagementgruppen . Dieser Dialog hat eine lange Tradition und dient dazu, die Zivilgesellschaft aktiv am G7-Prozess zu beteiligen. Science7 (S7) ist einer der sieben zivilgesellschaftlichen Dialogprozesse für die deutsche G7-Präsidentschaft. Die Gruppe der S7 steht für den Dialog der G7 mit den internationalen Wissenschaftsakademien.

Prioritäten der deutschen G7-Präsidentschaft

In seiner Rede anlässlich der Übergabe der Empfehlungen der S7 sprach Kanzleramtsminister Schmidt über die Prioritäten der deutschen G7-Präsidentschaft, die sich mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine noch einmal verändert hätten. So habe der Angriff auf die Ukraine noch eine weitere Krise hinzugefügt zu den Krisen, die man bereits identifiziert habe. „Wir erinnern uns an die globale Finanzkrise mit Auswirkungen auf die globale Wirtschaft, wir mussten uns mit der Gesundheitskrise in den letzten fast drei Jahren befassen – der globalen Corona-Pandemie – und natürlich auch die Klimakrise, die all dem noch zugrunde liegt und die wir bekämpfen müssen“, so Schmidt. All dieses werde reflektiert in den Prioritäten der deutschen G7-Präsidentschaft.

Zusätzlich dazu gebe es neue Prioritäten auf der Agenda durch die weltweiten Auswirkungen des Krieges in Europa, wie zum Beispiel eine aufkommende globale Lebensmittelkrise und die steigenden Energiepreise. Dennoch seien die ursprünglich für die deutsche Präsidentschaft definierten fünf Kernthemen weiterhin wichtig und dringend. Diese seien der Klimawandel, die Stabilität und Transformation der Weltwirtschaft – auch als Auswirkungen der Corona-Pandemie –, Gesundheitsthemen wie das vorbereitet Sein auf weitere mögliche Pandemien, eine nachhaltige Umwelt mit dem Ziel eines offenen, globalen Klimaclubs sowie die Frage, wie die liberalen Demokratien der G7-Staaten verteidigt werden können.

Stellungnahmen der Nationalen Wissenschaftsakademien

Zu den Themen der diesjährigen Agenda des G7-Gipfels haben die Wissenschaftsakademien der G7-Staaten – unter Federführung der Leopoldina , der Nationalen Akademie der Wissenschaften – wissenschaftsbasierte Stellungnahmen erarbeitet. 

Aus Sicht der Wissenschaftsakademien der G7-Staaten sind dringend internationale Maßnahmen zum Schutz des Ozeans und der Polargebiete sowie für eine umfassende Dekarbonisierung erforderlich. Im Gesundheitsbereich fordern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine bessere globale Pandemievorsorge sowie die Umsetzung des One Health-Ansatzes, der die Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und Umwelt eng miteinander verknüpft.

Diese Empfehlungen sind in vier Stellungnahmen enthalten, die jetzt offiziell an die Bundesregierung übergeben worden sind. Die Empfehlungen fließen in die Beratungen der Staats- und Regierungschefs ein, die sich von Sonntag, 26. Juni, bis Dienstag, 28. Juni, zum G7-Gipfel auf Schloss Elmau treffen.

Die Empfehlungen der Wissenschaftsakademien finden Sie auf den Seiten der Leopoldina.