„Gemeinsame Antwort auf Cyberbedrohungen“

G7-Digitalministerinnen und -minister „Gemeinsame Antwort auf Cyberbedrohungen“

Die G7-Digitalministerinnen und -minister haben sich in Düsseldorf auf eine enge Kooperation bei der Cybersicherheit geeinigt. „Das Thema ist von aktueller Bedeutung", betonte Minister Wissing. Weitere Themen des Treffens waren Nachhaltigkeit in der Digitalisierung, der digitale Umgang mit Daten und die Digitalisierung von Handelsdokumenten.

Bundesdigitalminister Volker Wissing nach den Beratungen mit den Digitalministern der G7-Staaten.

Bundesdigitalminister Volker Wissing nach den Beratungen mit den Digitalministern der G7-Staaten.

Foto: picture alliance/dpa/Oliver Berg

Im Mittelpunkt des Treffens der G7-Digitalministerinnen und -minister standen die Cybersicherheit und Widerstandsfähigkeit digitaler Infrastrukturen vor dem Hintergrund des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine. Darüber hinaus waren im Fokus die Rolle von Digitalisierung bei der Nachhaltigkeit, sicherer, grenzüberschreitender Datenverkehr sowie digitalisierte Handelsdokumente. 

Gemeinsam gegen Cyberangriffe

„Beim G7-Gipfel ging es heute auch um die Unterstützung der Ukraine. Ich habe den ukrainischen Kollegen gebeten, uns eine neue Liste zu schicken mit den Dingen, die sie konkret brauchen. Damit wir gemeinsam dafür sorgen können, dass Hardware vorhanden ist“, so Bundesminister Volker Wissing.

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine findet auch digital statt. Angesichts der Gefahren, die sich durch Cyberangriffe ergeben, bestehe die Notwendigkeit für eine erhöhte Alarmbereitschaft. Das betonen die G7-Digitalminister in einer gemeinsamen zusätzlichen Erklärung zur Cyberresilienz. Darin verpflichten sich die G7 Mitgliederstaaten die digitale Infrastruktur zu verstärken, mit Organisationen und Unternehmen aus der Wirtschaft zu interagieren und das Wissen rund um Cyberbedrohungen zu teilen. Darüber hinaus soll eine koordinierte Antwort auf Cyberbedrohungen (Cyberresponse) wie zum Beispiel Hackerangriffe ausgebaut werden.

Bei ihrer Videokonferenz am vergangenen Sonntag hatten die Staats- und Regierungschefs der G7 PDF, 313 KB, nicht barrierefrei  gemeinsam erklärt, die Ukraine weiterhin bei der Verteidigung ihrer Netzwerke gegen Cyberangriffe zu unterstützen und die Zusammenarbeit auszuweiten, auch in Bezug auf Informationssicherheit. Der Digitalminister der Ukraine, Mykhailo Fedorov, war bei dem Treffen der G7-Digitalminister in Düsseldorf zugeschaltet.

Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammen denken

„Es ist wichtig, dass wir Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammen denken“, sagte Wissing. Das Thema ist der deutschen G7-Präsidentschaft besonders wichtig. Man dürfe nicht dieselben Fehler machen wie bei der Industrialisierung, mahnte der Minister. Bei der Digitalisierung müssten Umweltaspekte wie Energie- und Ressourceneffizienz auch eine Rolle spielen. Das betrifft zum Beispiel das Recycling oder den Energieverbrauch von Hardware. Eine sogenannte Toolbox mit praktischen Hinweisen soll kleineren und mittleren Unternehmen dabei in Zukunft unterstützen.

Die G7-Digitalministerinnen und -minister sprachen am 10. und 11. Mai 2022 in Düsseldorf über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung mit internationalen Experten aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Das Treffen diente der Vorbereitung auf den G7-Gipfel vom 26. bis 28. Juni in Elmau.

Freie Datenräume auf der G7 Agenda

Datenräume sind ein relativ neuer Ansatz, um vertrauenswürdigen Datenaustausch zwischen Organisationen zu fördern. Positive Erfahrungen habe Deutschland in diesem Bereich mit der Plattform Mobility Data Space gemacht. Der freie Datenfluss in einem vertrauenswürden Raum sei wichtig für ein freies Internet. Dafür setzen sich die G7 ein. „Wir wollen keinen Protektionismus. Wir wollen keine Summe von Internetzen haben, die staatlich kontrolliert und abgeschirmt sind“ betonte Minister Wissing. Gleichzeitig soll ein Regulierungsrahmen Vertrauen schaffen und Daten schützen. Diese Herausforderungen können nur international gelöst werden. Die G7-Beratungen spielen dabei eine besonders große Bedeutung. Das Thema hatte die britische G7-Päsidentschaft schon im letzten Jahr aufgegriffen.

Digitalisierung von Handelsdokumenten

Auch einigten sich die G7 Digitalministerinnen und -minister darauf, Handelsdokumente zu digitalisieren. Wenn künftig Logistikketten digitalisiert werden, so der Minister, dann müsse auch dafür gesorgt werden, dass Handelsdokumente gegenseitig anerkannt werden, lesbar und digitalisiert sind. Denn mit der Digitalisierung von Lieferketten hängt auch die Digitalisierung der Handelsdokumente zusammen.

Die gemeinsame Erklärung der G7 Digitalministerinnen und -minister können Sie hier  (auf Englisch) abrufen. Die zusätzliche gemeinsame Erklärung zu Cyberresilienz können Sie hier (auf Englisch) einsehen. Weitere Informationen zum G7-Treffen der Digitalministerinnen und -minister finden Sie hier .