„Wir stehen zusammen! Wir gehören zusammen!“

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Internationaler Karlspreis an Präsident Selensky und das ukrainische Volk „Wir stehen zusammen! Wir gehören zusammen!“

Der Internationale Karlspreis geht an den ukrainischen Präsidenten Selensky und an das ukrainische Volk. Bundeskanzler Scholz betonte: Das ukrainische Volk verteidigt unter der Führung seines Präsidenten nicht nur das eigene Land, sondern auch Europa und die europäischen Werte.

3 Min. Lesedauer

Kanzler Scholz und Präsident Selensky bei der Verleihung des Karlspreises.

Internationaler Karlspreis für den ukrainischen Präsidenten Selensky und an das ukrainische Volk: „Die ukrainische Nation hat ihre eigene lange Geschichte, ihre – in sich unglaublich vielfältige – eigene Kultur, ihre eigenen Traditionen, ihre eigene Identität“, betonte Kanzler Scholz in seiner Rede in Aachen. 

Foto: Bundesregierung/Bergmann

„Europa hat dem ukrainischen Volk und ganz persönlich dem Präsidenten Wolodymyr Selensky sehr viel zu verdanken“, sagte Bundeskanzler Scholz in seiner Festrede. Der Karlspreis als europäischer Bürgerpreis bedeute die „tiefe Verneigung unserer freiheitlichen Gesellschaften vor der Tapferkeit und Entschlossenheit des ukrainischen Volkes und seines Präsidenten“.

Ein Teil unserer europäischen Familie

Erstmals überhaupt wird der Karlspreis in diesem Jahr an einen Präsidenten und an sein Volk verliehen. Das sei eine außerordentlich kluge Entscheidung. Denn das ukrainische Volk „und du, lieber Wolodymyr, leisten gemeinsam seit dem 24. Februar 2022 Unermessliches“. Mit allergrößter Tapferkeit würden sie ihr Land gegen Russlands brutale Aggression verteidigen.

Der Kanzler betonte, dass sich die Ukraine auf „unsere volle Unterstützung“ verlassen könne – „humanitär, wirtschaftlich und mit Waffen! Aber vor allem: Auf Dauer!“ Russlands Angriffskrieg habe die Europäische Union und die Ukraine so eng zusammengebracht wie nie zuvor. Und europaweit habe der Krieg eine klare Einsicht gefestigt: „Die Ukraine ist Teil unserer europäischen Familie“.

Die ukrainische Nation hat ihre eigene Identität

Russen und Ukrainer seien eben nicht „ein Volk“, wie es Präsident Putin in seiner imperialistischen und kolonialistischen Verblendung behaupte, machte Scholz klar und fügte hinzu: „Die ukrainische Nation hat ihre eigene lange Geschichte, ihre – in sich unglaublich vielfältige – eigene Kultur, ihre eigenen Traditionen, ihre eigene Identität.“

Schon seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion poche die unabhängige Ukraine auf ihre Freiheit, über den eigenen Weg selbst zu entscheiden: „Und die Ukraine hat ihre Entscheidung getroffen – für Europa“.

Für Freiheit und Demokratie, Rechtsstaat und Schutz der Menschenrechte

Die Europäische Union stehe für das friedliche Zusammenleben der Völker Europas, für das politische und wirtschaftliche Miteinander ihrer Mitgliedstaaten, für die Schönheit kultureller und linguistischer Vielfalt. Sie stehe für Freiheit und Demokratie, für den Rechtsstaat und den Schutz der Menschenrechte und ganz besonders für die friedliche Aussöhnung früherer Feinde. „Das ist gerade mir als deutschem Bundeskanzler sehr bewusst“, sagte Scholz: „Und das macht uns Europäer und Europäerinnen aus“. 

Deshalb hätten wir jeden Tag darauf zu achten, dass wir die Werte von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auch innerhalb der EU schützten und bewahrten.

Dieses Streben nach Demokratie, nach Freiheit, nach Rechtsstaatlichkeit und nach Europa teile auch das ukrainische Volk. Angesichts der Zeitenwende, die Russland mit seinem Angriffskrieg verursacht habe, sei unsere Botschaft klar: „Europa steht geschlossen und geeint“.

Der Internationale Karlspreis zu Aachen ist der älteste und bekannteste europäische Preis und gilt als eine der höchsten europäischen Auszeichnungen. Er wird seit 1950 an Personen und Institutionen verliehen, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben. Zum Namensgeber für den Preis wurde Karl der Große, der als erster Einiger Europas gilt.

Im Jahr 2022 wurden die belarussischen Bürgerrechtlerinnen Maria Kalesnikava, Swetlana Tichanowskaja und Veronica Tsepkalo mit dem Preis ausgezeichnet. Zu den früheren Preisträgerinnen und Preisträgern gehören unter anderem Jean Monnet, Konrad Adenauer, Robert Schuman, Simone Veil, Angela Merkel, Emmanuel Macron.

Unmittelbar vor der Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen wird seit 2008 der Europäische Karlspreis für die Jugend vergeben. Damit werden Projekte von jungen Menschen im Bereich der europäischen und weltweiten Verständigung gewürdigt.