Mehr Unterstützung für Klimafinanzierung in Afrika

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African Adaptation Acceleration Program Mehr Unterstützung für Klimafinanzierung in Afrika

Brücken bauen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern: Darauf wies Bundeskanzler Scholz bei der COP27 hin. In seiner Rede beim Event zu „Accelerating Adaptation in Africa“ betonte er, dass Afrika überproportional vom Klimawandel betroffen sei, obwohl der Kontinent nur unwesentlich zu den Emissionen beitrage.

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Bundeskanzler Olaf Scholz spricht auf der Wetlklimakonferenz.

Bundeskanzler Scholz hielt eine Rede beim COP27-Event zu „Accelerating Adaptation in Africa“.

Foto: Bundesregierung/Imo

Die Dürre am Horn von Afrika, wo die Bewohner vor der fünften ausgefallenen Regenzeit stehen, die Überschwemmungen in Nigeria und seinen Nachbarländern oder die gewalttätigen Konflikte, die durch immer knapper werdende Ressourcen in der Sahelzone beschleunigt werden: All das sind Beispiele, die „die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“ verdeutlichen, so Bundeskanzler Olaf Scholz bei der UN-Weltklimakonferenz in Sharm El-Sheikh, Ägypten.

„Wenn wir nicht ehrgeiziger sind, den Klimawandel zu bekämpfen und den lokalen Gemeinschaften bei der Anpassung zu helfen, werden wir noch viel mehr solcher Katastrophen erleben. Ihre Ursache anzugehen, Maßnahmen zu beschleunigen und zu skalieren, ist unsere gemeinsame globale Verantwortung. Dazu brauchen wir Engagement, Konsens und Finanzierung“, sagte er beim Event zu „Accelerating Adaptation in Africa“.

Deutschland will Klimafinanzierung erhöhen

Die Industrieländer müssten ihrer Verpflichtung nachkommen, bis 2025 jährlich 100 Milliarden USD in die Klimafinanzierung zu investieren. Deutschland sei fest entschlossen, seinen Beitrag aus öffentlichen Quellen bis 2025 auf 6 Milliarden Euro pro Jahr zu erhöhen. „Wir fordern andere auf, ihre Beiträge ebenfalls zu verstärken“, sagte der Kanzler.

Die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten steuerten 23 Milliarden Euro im Jahr 2021 bei. „Ich bin stolz sagen zu können, dass wir 2021 bereits 49 Prozent unserer Klimafinanzierung für die Anpassung aufgewendet haben – und wir werden auch in Zukunft ein Gleichgewicht zwischen der Finanzierung von Anpassung und Minderung anstreben“, sagt Scholz.

Besserer Schutz für arme und gefährdete Länder

Die Mittel seien vorhanden, um gemeinsam mit den G7-Partnern und der V20 (der Gruppe der am stärksten gefährdeten Länder) durch das Global Shield against Climate Risk (Globales Schild gegen Klimarisiken) armen und gefährdeten Ländern einen besseren Schutz zu bieten.

Geplant sind weiterhin Partnerschaften für eine gerechte Energiewende, die darauf abzielen, engagierte Länder zu unterstützen, die entschlossen sind, einen Weg zu einer grüneren Wirtschaft einzuschlagen. „Diese Initiativen sind ein solider Anfang“, so Scholz, „aber es gibt noch Raum für viel mehr. Daher schätze ich diese von Afrikanern getragene und von Afrikanern geführte Initiative, die wir gerne unterstützen werden.“

Das Africa Adaptation Acceleration Program (AAAP) ist eine gemeinsame Initiative der Afrikanischen Entwicklungsbank und des Global Centre on Adaptation (GCA). Es zielt darauf ab, über einen Zeitraum von fünf Jahren 25 Milliarden US-Dollar zu mobilisieren, um Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel auf dem gesamten afrikanischen Kontinent zu beschleunigen und auszuweiten.

Der Beitrag Afrikas zu den globalen Treibhausgasemissionen ist minimal. Eine Kombination aus geografischen und wirtschaftlichen Faktoren sowie die Abhängigkeit von klimaempfindlichen Sektoren machen afrikanische Länder sehr anfällig für die negativen Auswirkungen des Klimawandels. Diese Anfälligkeit gefährdet die Entwicklung des Kontinents und bedroht Millionen von Afrikanern und ihre Lebensgrundlagen.

Vier Transformationssäulen

AAAP wurde im April 2021 von mehr als 30 globalen Führungskräften während eines Leaders‘ Dialogue zum afrikanischen Covid-Klimanotstand gebilligt und konzentriert sich auf vier Transformationssäulen:

  • „Klimaintelligente digitale Technologien für Landwirtschaft und Ernährungssicherheit“ haben das Ziel, den Zugang zu klimaintelligenten digitalen Technologien und damit verbundenen Agrar- und Finanzdienstleistungen für mindestens 30 Millionen Landwirte in Afrika zu erweitern.
  • Das „Afrikanische Infrastruktur Resilienz Programm“ zielt darauf ab, neue Technologien, Designs und naturbasierte Lösungen zu finden, um die städtische und ländliche Infrastruktur an das aktuelle und zukünftige Klima Afrikas anzupassen.
  • „Stärkung der Jugend durch Jobs und Unternehmertum“: Dieses Programm wird unter anderem 500 Millionen US-Dollar an Krediten für Anpassungsmaßnahmen zur Verfügung stellen, um innovative Unternehmen zu unterstützen, die die Klimaherausforderungen angehen.
  • „Innovative Finanzinitiativen für Afrika“: Ein technisches Hilfsprogramm baut die Kapazitäten der Länder für die Planung und Entscheidungsfindung der Anpassungsfinanzierung auf, stärkt den direkten Zugang zu Finanzmitteln und fördert sektorübergreifende, groß angelegte und transformative Anpassungsprogramme und Resilienzprojekte.