Sozial benachteiligte Kinder verstärkt unterstützen

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Folgen der Corona-Pandemie Sozial benachteiligte Kinder verstärkt unterstützen

Die Bundesregierung will sozial benachteiligte Kinder verstärkt fördern. Sie waren besonders oft von negativen Folgen der Pandemiemaßnahmen betroffen. Das ist eines der Ergebnisse der Corona-Kita-Studie, die Bundesfamilienministerin Lisa Paus und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorgestellt haben.

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Foto zeigt Paus und Lauterbach

Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, stellte gemeinsam mit Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit, die Corona-Kita-Studie vor.

Foto: IMAGO/photothek/Thomas Köhler

„Kinder haben in der Pandemie bereits erheblich gelitten – oft weniger am Virus selbst als an den Folgen der Eindämmungsmaßnahmen. Besonders erschreckt mich, dass ausgerechnet sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche besonders stark betroffen sind und so viele Kinder und Jugendliche psychische Belastungen zeigen“, sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus in Berlin. In Zukunft müsse das Kindeswohl unbedingt an oberster Stelle stehen. Hier gehe es um die Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen und um Chancengerechtigkeit in unserem Land, so Paus.

Kitas keine Pandemie-Treiber

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sagte hinsichtlich der Ergebnisse der Corona-KiTa-Studie, man wisse heute, dass die Kitas keine Treiber der Pandemie gewesen seien. Vielmehr hätten die Ansteckungsraten bei Kindern unter fünf Jahren unter denen von Schulkindern und deutlich unter den Inzidenzen in Privathaushalten gelegen. „Somit muss man sagen – nach dem Wissen von heute – dass die Kitaschließungen zu Beginn der Pandemie nicht nötig gewesen wären“, so Lauterbach. Man werde aus medizinischen Gründen keine Kitas mehr schließen müssen. Hygiene- und Schutzmaßnahmen seien aber weiterhin wichtig.

Die Corona-KiTa-Studie des Robert-Koch-Instituts und des Deutschen Jugendinstituts geht der Frage nach, welche Rolle Kita-Kinder im Infektionsgeschehen spielen und welche Folgen die Pandemie für Kinder, Familien und Kitas hat.

Die jüngste Kita-Befragung im Frühjahr 2022 ergab grundsätzlich gestiegene Förderbedarfe bei der sprachlichen, motorischen und sozial-emotionalen Entwicklung. In Kitas mit höheren Anteilen von Kindern aus sozial benachteiligten Familien stieg der Bedarf um 40 Prozent. In Kitas mit wenigen Kindern aus sozial benachteiligten Familien besteht dagegen bei rund 20 Prozent ein pandemiebedingter Förderbedarf.

Empfehlungen der Arbeitsgruppe Kindergesundheit

Ebenfalls vorgestellt wurde der Umsetzungsbericht zu den Empfehlungen der Interministeriellen Arbeitsgruppe Kindergesundheit, den das Bundeskabinett am Mittwoch beraten hat. Der Bericht kommt, ebenso wie die Corona-KiTa-Studie, zu dem Schluss, dass gerade ohnehin benachteiligte Kinder und Jugendliche besonders unter den Folgen der Pandemiemaßnahmen zu leiden haben.

Die Interministerielle Arbeitsgruppe Kindergesundheit hatte im September 2021 – unter Vorsitz des Bundesfamilienministeriums und des Bundesgesundheitsministeriums – Handlungsempfehlungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den negativen gesundheitlichen Folgen der Pandemie vorgelegt. Die Empfehlungen richteten sich an die Länder und Kommunen, den Bund und weitere Akteure. Die nun vorgelegte Auswertung zeigt, dass viele der empfohlenen Maßnahmen umgesetzt wurden.

So wurden zum Beispiel durch das Bundesprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ viele Initiativen umgesetzt, etwa in den Bereichen der Bildung, der Stärkung der Jugendarbeit, der Bewegung oder der Sozialarbeit in Schule und Alltag. Gestärkt wurden vielerorts überdies Angebote der der psychosozialen Unterstützung.

Situation besonders benachteiligter Kinder im Fokus

Der Bericht zeigt aber auch, dass Kinder und Jugendliche weiter erheblich unter den gesundheitlichen Folgen der Pandemie leiden, insbesondere diejenigen, die bereits vor der Pandemie besonders belastet waren.

Deshalb wird die Interministerielle Arbeitsgruppe in ihrer weiteren Arbeit den Fokus auf die sekundären gesundheitlichen Belastungen und auf die Situation besonders benachteiligter Kinder und Jugendlicher legen. Sie wird im Februar 2023 einen Abschlussbericht mit weiteren Handlungsempfehlungen vorlegen.