Deutschlandticket
Am 1. Mai 2023 ist das Deutschlandticket an den Start gegangen – digital, bundesweit gültig und monatlich kündbar. Für 49 Euro im Monat können Bürgerinnen und Bürger den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen. Und zwar unabhängig von Bundesland, Verkehrsverbund oder Tarifgebiet. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
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Von Sylt bis in den bayerischen Wald: Quer durch Deutschland mit nur einem Ticket.
Foto: Bundesregierung/Shutterstock/YesPhotographers
Seit wann gibt es das Deutschlandticket?
Das Deutschlandticket ist seit dem 1. Mai erhältlich. Seitdem haben, so VDV, bis zu elf Millionen Kundinnen und Kunden von dem neuen Angebot Gebrauch gemacht. Der größte Anteil daran, nämlich 47 Prozent, sind Neuabonnentinnen und -abonnenten, die den ÖPNV vorher mit Einzelfahrscheinen oder Zeitkarten ohne Abo genutzt haben. Rund 42 Prozent sind sogenannte Umsteigerinnen und Umsteiger aus bereits bestehenden Abonnements. Rund 8 Prozent der Käuferinnen und Käufer sind Neukundinnen und -kunden, die den ÖPNV bislang in der Regel nicht genutzt haben. Etwa 3 Prozent der Befragten haben keine Angaben gemacht.
Wie viel kostet das Deutschlandticket?
Das Deutschlandticket ist zu einem Einführungspreis von monatlich 49 Euro erhältlich. Die Länder können auf ihre Kosten weitere Vergünstigungen etwa für Azubi-, Schüler- oder Sozialtickets anbieten. Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an das Verkehrsunternehmen oder den Verbund vor Ort.
Wo ist das Deutschlandticket erhältlich?
Kundinnen und Kunden können das Deutschlandticket bei allen Verkehrsunternehmen und -verbünden erwerben. Welcher Anbieter in Ihrer Region zuständig ist, können Sie hier einsehen.
Wo ist das Deutschlandticket gültig?
Das Deutschlandticket ist bundesweit gültig und ermöglicht deutschlandweite Fahrten im ÖPNV und SPNV aller teilnehmenden Verkehrsunternehmen, Landestarife und Verkehrsverbünde sowie im verbundfreien Raum. Reisende können also alle Busse und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs in ganz Deutschland nutzen. Ausgenommen sind der Fernverkehr (zum Beispiel IC, EC, ICE sowie RE-Linien der DB Fernverkehr AG), private Anbieter wie FlixTrain oder FlixBus sowie Fahrten in der ersten Klasse.
Eine Tabelle mit detaillierten Angaben sowie weitere Informationen zum Geltungsbereich des Deutschlandtickets finden Sie bei der Deutschen Bahn AG.
Gibt es das Deutschlandticket auch in Papierform?
Grundsätzlich wird das Deutschlandticket digital angeboten – also per App oder auf einer Chipkarte. Verkehrsunternehmen, die aktuell noch nicht in der Lage sind, ein solches digitales Ticket bereitzustellen, können übergangsweise ein Papierticket mit QR-Code ausgeben – längstens aber bis zum 31. Dezember 2023.
Ist das Deutschlandticket übertragbar?
Das Deutschlandticket ist personengebunden und nicht auf andere Personen übertragbar. Fahrgäste müssen bei möglichen Kontrollen ihre Identität nachweisen. Kinder unter sechs Jahren fahren weiterhin kostenlos mit. Eine unentgeltliche Mitnahme von Personen über sechs Jahren ist nicht möglich.
Was wird aus bestehenden Abonnements?
Das Deutschlandticket gibt es im monatlich kündbaren Abonnement. Wer bereits ein Abonnement oder ein Jobticket besitzt, muss in der Regel nicht aktiv werden. Kundinnen und Kunden werden von ihrem Abo-Center über das weitere Vorgehen informiert. Sie können frei entscheiden, ob ihr aktuelles Abo bestehen bleiben soll oder ob sie ins Deutschlandticket wechseln möchten.
Gibt es das Deutschlandticket als Jobticket?
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber erhalten die Möglichkeit, ihren Beschäftigten das Deutschlandticket als Jobticket bereitzustellen. Wenn sie dabei einen Zuschuss von mindestens 25 Prozent auf den Ausgabepreis des Tickets leisten, können bis zum 31. Dezember 2024 zusätzlich fünf Prozent Übergangsabschlag beziehungsweise Rabatt auf den Ausgabepreis gewährt werden.
Gilt das Deutschlandticket auch für Studierende?
Für Studierende wird zunächst eine optionale Upgrade-Lösung angeboten. Das heißt: Studierende können selbst entscheiden, ob sie das Deutschlandticket nutzen wollen. Dafür müssen sie lediglich den Differenzbetrag zwischen Semesterticket und Deutschlandticket bezahlen. Ein Upgrade wird allerdings nicht in jeder Verkehrsregion angeboten. Dieses Übergangsangebot soll schnellstmöglich durch eine dauerhafte und bundesweit einheitliche Integration des Semestertickets in das Deutschlandticket abgelöst werden.
Wie wird das Deutschlandticket finanziert?
Der Bund beteiligt sich hälftig an den Kosten für das Deutschlandticket und stellt dafür ab 2023 jährlich 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Den gleichen Betrag steuern die Länder bei. Auch Mindereinnahmen, die den Verkehrsunternehmen im Einführungsjahr möglicherweise entstehen, werden Bund und Länder je zur Hälfte tragen.
Im kommenden Jahr sollen dann alle Mittel eingesetzt werden können, die 2023 nicht verbraucht wurden. Damit steht zusätzlich ein hoher Betrag für die Finanzierung des Tickets bereit.
Zur Fortführung des Deutschlandtickets ab 2024 werden die Verkehrsminister der Länder einen Vorschlag erarbeiten. Auf dieser Grundlage können Bund und Länder dann entscheiden, wie das Ticket in Zukunft finanziert und der Ticketpreis gestaltet wird.
Wie und warum ist das Deutschlandticket entstanden?
Das Deutschlandticket resultiert aus dem Neun-Euro-Ticket, das auf Initiative der Bundesregierung in den Sommermonaten 2022 angeboten und 52 Millionen Mal verkauft wurde. An den Erfolg dieser zeitlich befristeten Aktion soll das Deutschlandticket als dauerhaftes Angebot anknüpfen.
Wie schon das Neun-Euro-Ticket soll auch das Deutschlandticket die Bürgerinnen und Bürger angesichts der stark gestiegenen Energiepreise finanziell entlasten. Gleichzeitig soll es die Attraktivität des ÖPNV deutlich erhöhen, einen Anreiz zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn setzen – und somit dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen.
Aktuelle Infos und News rund um das Deutschlandticket: Ausführliche und aktuelle Informationen zum Deutschlandticket bietet die Internetseite www.d-ticket.info. Dieses Angebot wird permanent ausgebaut und aktualisiert.